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Diese schematische Darstellung zeigt die Problematik bei nicht gekürzten Schneidezähnen. Die Schneidezähne sind geschlossen und die Backenzähne noch nicht in Kontakt. Der Kontakt kann nur durch ein "Überdrücken" des Widerstandes der Schneidezähne geschehen. Und das geschieht bei jeder Kaubewegung!
Zahnpflege

Sicherlich wird sich jeder fragen, warum es genauso wichtig ist einmal im Jahr die Zähne seines Pferdes von einem Zahnpfleger behandeln zu lassen, wie beispielsweise die Hufe regelmässig auszuschneiden oder das Pferd zu entwurmen?

Der Oberkiefer des Pferdes ist breiter als der Unterkiefer.
Somit können an den Zähnen des Oberkiefers aussen, und an den Zähnen des Unterkiefers innen, Kanten entstehen, die durch mangelnde Reibung rasiermesserscharf werden.
Diese scharfen Kanten können auf Dauer zu Verletzungen der Zunge oder der umliegenden Schleimhäute führen.
Da der einzelne Zahn auch noch aus unterschiedlichen Materialien besteht, können Einbisse entstehen, die den Kauvorgang erheblich beeinträchtigen.
Wenigstens genauso wichtig wie die Pflege der Backenzähne ist auch das Kürzen der Schneidezähne, auf ein angemessenes Mass.
Die Zähne wachsen alle ca. 3mm pro Jahr.
Jetzt stelle man sich vor, es werden immer nur die Backenzähne behandelt und gekürzt, dann sind logischerweise diese irgendwann nicht mehr in Kontakt, weil ja die Schneidezähne auch immer länger werden.

Ein guter Vergleich ist es mit unserem Gebiss, wenn wir einen Kugelschreiber quer durch den Mund legen und dann versuchen zuzubeissen.
Bei 4.500 Kauschlägen, die ein Pferd braucht, um 1 kg Heu durchzukauen, muss und wird der Widerstand, den die Schneidezähne darstellen, überwunden.
Ohne diese Überwindung kann die natürliche Mahlfunktion der Backenzähne nicht ausgeführt werden.
Zur Info: Die Kraft der drei Schließermuskeln entspricht ca. 4t.
Durch diesen enormen Druck verbiegt sich die schwächste Stelle im Unterkiefer, so dass die die Schneidezähne bei jedem einzelnen Kauausschlag nach vorne gedrückt werden.
Diese Therorie lässt sich durch klare Symptome belegen:
Entzündetes Zahnfleisch und Zahnstein, den man besonders an den Hengstzähnen beobachten kann, da genau in diesem Bereich die schwächste Stelle im Unterkiefer ist.
Das Zahnfach wird durch das Verbiegen des Unterkiefers leicht geöffnet, so dass der Zahnstein am Kieferknochen ansetzen kann.
Durch die Überbeanspruchung der Schneidezähne können Mikrorisse im Zahnfach der Zähne des Ober- und Unterkiefers entstehen.
Im schlimmsten Fall auch zum Herausbrechen der Schneidezahnwurzel führen.
Außerdem kann es in dem Bereich der Schneidezähne zu Einbissen usw. kommen.

Ein weiteres Thema ist das Kappenwechseln (der Wechsel vom Milchzahngebiss zum Dauergebiss).
Kappen können von den bleibenden Zähnen falsch angeschoben werden, so dass es zu Schiefstellungen der bleibenden Zähne kommen kann.
Backenzähne können sich nur schwer in ihren vorgesehenen Platz schieben, weil es oft vorkommt, dass eine Milchkappe klemmt oder die anderen Backenzähne lassen ihnen keinen Platz zum Einschieben.
Außerlich zeichnen sich Beulen ab, die unter dem Unterkiefer und auf dem Oberkiefer entstehen.
Weiterhin kann es vorkommen, dass das junge Pferd aus dem Maul übel riecht.

Auch ein tränendes Auge kann durch Druck der Zahnwurzel auf den Tränenkanal entstehen.